Cajón

Cajón und Flamenco

Cajón und Flamenco, das passt so gut zusammen, aber war die „Kiste“ beim Flamenco schon immer dabei?

Das Flamenco – Cajón gibt es erst seit 1977, und seitdem ist es nicht mehr wegzudenken!

Während einer Tournee des weltberühmten Gitarristen Paco de Lucia war die Band zu einer fiesta in die spanische Botschaft in Lima, Peru eingeladen. Paco und seinem Schlagzeuger Rubem Dantas ( Schlagzeug batería) fielen sofort die rhythmische Begleitung für die in Peru berühmte Sängerin Chabuca Granda, die dort ebenfalls eingeladen war, auf. Das Spiel auf der Caja!

Paco kaufte dem Cajón- Spieler das Instrument ab und schenkte es Rubem. Zum ersten Mal wurde die Caja in Madrid bei einem Konzert auf dem Casa de Campo in Madrid eingesetzt – und rasend schnell von der Flamencowelt übernommen.

Innerhalb von sechs Monaten war die caja auf fast jedem Flamencokonzert zu sehen. Heutzutage verbinden wir Namen wie u.a. Monolo Soler oder Ramón Porrina mit der Kunst, die caja zu spielen.

Wie sieht so eine Holzbox aus?

Eine Holzbox, der Spieler sitzt darauf, aber woraus besteht sie, unsere caja?

Das Verfahren beginnt mit der Auswahl des geeigneten Holzes, wobei Bretter aus Zeder, Mahagoni oder Kiefer mit einer Dicke von 12 bis 15 mm verwendet werden, die in einem Ofen getrocknet werden. Die Abmessungen der Box können variieren, aber im Allgemeinen ist der Boden 35 cm x 20 cm breit und hat eine Höhe zwischen 46 und 48,5 cm.

Die Vorderseite ist dünner, und der Schlagzeuger benutzt seine Finger oder Handflächen, um den Ton zu erzeugen, entweder tiefer in der Mitte der Vorderseite oder höher an ihrem oberen Rand. Der Cajónspieler sitzt auf dem Cajón, das auf der Rückseite eine Öffnung (kreisförmiges Loch) mit einem Durchmesser von etwa 10 cm hat; einige Cajóns haben zwei rechteckige Löcher an den Seiten.

Die Einbindung des Cajóns in den Flamenco hat seine Weiterentwicklung ermöglicht, da im Inneren Saiten hinzugefügt wurden, um den charakteristischen sandigen Klang des Flamenco-Cajóns zu erreichen, und es wurde auch dahingehend modifiziert, dass es an der Rückseite des Cajóns befestigt ist, und es wurde auch dahingehend modifiziert, dass es an der Rückseite des Cajóns befestigt ist.

Die Ursprünge des Cajón

Viele Peruaner beanspruchen – zu Recht – den Namen des Instruments, aber es stimmt auch, dass sich das Cajón seit seiner Aufnahme in die Welt des Flamenco stark weiterentwickelt hat. Nicht so sehr in seiner sichtbaren Form, sondern in seiner Konstruktion.

Das Cajón ist ein Musikinstrument, das in den Küstenregionen Perus entstand, wo schwarze Sklaven vom afrikanischen Kontinent ankamen. Es gibt Belege für die Verwendung des Cajón in der peruanischen Volksmusik seit Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seine Entstehung geht jedoch auf das 17. Jahrhundert zurück, als der Gebrauch von Trommeln verboten war, weil sie als heidnisch galten und als heimliches Kommunikationsmittel zwischen Sklaven verwendet wurden, die aufgrund dieser Einschränkung dieses Musikinstrument aus den Holzkisten schufen, die für den Transport von Waren verwendet wurden.

Die Gründe dafür waren die Klangfülle der Kisten, der leichte Zugang zu ihnen und die Möglichkeit, sie schnell zu ersetzen, falls sie einbehalten wurden. Diese ersten Cajónes wurden zu einem Symbol des Kampfes gegen die Sklaverei und zu einem populären musikalischen Ausdrucksmittel, weshalb das Cajón 1981 als nationales Kulturerbe Perus anerkannt wurde.

Übrigens:

am Wochenende 15./16. Oktober gibt es mit Tom Auffarth einen Einführungskurs Cajón. Bei uns im Studio!

Semana Santa

Einen besonderen Platz unter allen Traditionen nehmen die spanischen Osterprozessionen während der Semana Santa, der Karwoche, ein. Insbesondere die andalusische Semana Santa ist zu Recht weltberühmt. Alles ist auf den Beinen! Die Darstellung des Leidensweg Christi ist ein ergreifendes, sehr katholisches, aber auch volksfestartiges, lebensbejahendes Spektakel, das jedes Jahr viele Touristen anzieht.

Die Semana Santa in Spanien hat eine lange Tradition, die bis in die Zeit der Reconquista zurückreicht. Schon im Mittelalter waren es Laienbruderschaften, die auf die Idee kamen, die Christusstatuen der Kirchen als Buße auf ihren Rücken durch die Straßen zu tragen. Später, nach der „Rückeroberung“, sah dann auch die Kirche das große Potenzial, das in dieser Form der Religiosität steckte. Schließlich war der Gottesdienst für die Menschen in jener Zeit sehr abstrakt (da auf Latein) und eine Prozession sehr viel ansprechender für das religiöse Empfinden des Volkes. Das Erbe der Mauren, z.B.die Architektur, war außerdem immer noch präsent und so wollte man den katholischen Glauben stärken: Maler und Bildhauer wurden beauftragt und die Prozessionen wurden mit der Zeit immer reicher geschmückt und mit Musik untermalt, bis das beeindruckende Spektakel entstanden ist, das wir heute kennen.

Hauptrolle spielen die pasos: organisiert und durchgeführt werden sie von Bruderschaften (auf Spanisch hermandades oder cofradías). Alleine in Sevilla gibt es über 50 verschiedene hermandades. Durch die Straßen getragen werden die bis zu 2 Tonnen schweren pasos von den costaleros. Das sind tischartige Gestelle für die riesigen Heiligenfiguren. Die Vorbereitungen für die Karwoche nehmen viel Zeit in Anspruch, denn die costaleros üben bereits vorher das Halten der pasos und der Heiligenfiguren.

Eine Menschenmenge erwartet dann die Prozession vor den Kirchentoren, welche zu einer festgelegten Uhrzeit geöffnet werden. Aufbrandender Jubel begleitet das Leitkreuz, dann die Heiligenfiguren und deren Träger. Zum Schluss folgt eine Musikkapelle, welche die Zeremonie begleitet. Angeführt wird die Prozession von einer Person, die durch Klopfzeichen und Anweisungen durch die oft sehr verwinkelten Gassen führt. Alles riecht nach Weihrauch, und die Straßen sind mit Wachs bedeckt.

Begleitet werden sie von den Büßern (nazarenos und penitentes), die, mit Tunika bekleidet, vor allem durch ihre Spitzhauben auffallen.Viele Touristen erschrecken beim Anblick der Kapuzen, der capirotes, die viele vom rassistischen amerikanischen Geheimbund des Ku Klux Klan kennen, die jedoch nichts mit der Semana Santa zu tun haben. Ihren Ursprung haben die Kapuzen in der spanischen Inquisition. Menschen, die vom Inquisitionsgericht verurteilt wurden, wurden mit der Verhängung dieses Pappkegels bestraft. Außerdem wurde ein Stoffkleidungsstück über den Kopf gelegt, um Brust und Rücken zu bedecken. Dieses Kleidungsstück wurde sambenito genannt. Der Ausdruck “jemandem den sambenito anhängen” stammt von hier, da er sich auf eine Verurteilung bezieht. Seit Ende des 15. Jahrhunderts haben viele Gemälde diese Handlungen der Inquisition in ihren Werken dargestellt (u.a. Goya).

Die Büßer, dienazarenos, verteilen caramelos an die Kinder. Nazareno, dame un caramelo!

Am Viernes Santo, am Karfreitag, sieht man die „schwarzen Witwen“, Damen, sehr elegant komplett in schwarz gekleidet mit großem Haarkamm und Spitzenschleier. Die Auswahl der peinetas und mantillas in den Geschäften ist groß!

Ein Höhepunkt einer Prozession ist zweifelsohne der Klang einer Saeta, die spontan beim Vorbeiziehen eines pasos von einem Balkon aus gesungen wird und alle innehalten lässt. Ein wunderbar ergreifender Moment.

Flamenco für Kinder NEU!

Flamenco für Kinder ab 6 Jahren nach den Osterferien!

dienstags 15:45 – 16:30

Dauer: 45 Minuten

Preis: 30 € pro Monat

Training und eine kleine Choreographie

Spielerisches Erlernen der grundlegenden Tanztechniken und der Rhythmik des
Flamenco, Improvisation mit Flamencomusik sind die Themen des Kurses. Es werden
Körpergefühl, Koordination, Rhythmusgefühl gestärkt, ebenso gewinnen die Kinder an
Selbstbewusstsein und Lebensfreude.

Bei Interesse bitte melden unter info@amparo.de oder Telefon 030-784 56 66

El Gordo

El Gordo – der Dicke, hier der Hauptgewinn

Jedes Jahr wird in Spanien am Vormittag des 22.12. verkündet, welche Losnummern bei der lotería de navidad gewonnen haben. Sie ist eine Sonderziehung (offiziell: Sorteo Extraordinario de Navidad) des Staatsunternehmen Loterías y Apuestas del Estado . Sie ist die größte Lotterie der Welt mit relativ hohen Gewinnchancen und sie gibt es seit 1812!

Jedes Jahr werden zuvor Losnummern und Serien neu bestimmt. Viele knobeln sich aus, welche Seriennummern wohl besonders viel Glück verheißen. Ein ganzes Los (billete) ist auf einen etwa DIN A4-großen Papierbogen gedruckt, der durch Perforierungen in zehn Zehntellose (décimos) unterteilt ist. Alle décimos eines billete tragen dieselbe Losnummer. Ein décimo kostet seit Einführung des Euro gleichbleibend 20 Euro, ein ganzes Los damit 200 Euro.

Weihnachtszeit in Granada

Aufgrund der großen Beliebtheit der Lotterie werden die Nummern je in mehreren sogenannten „Serien“ der Lose aufgelegt. 2019 z. B. existieren von jedem billete 170 Serien, so dass 170 billetes und damit 1.700 décimos dieselbe Losnummer tragen. Man kann die Lose in den offiziellen Verkaufsstellen ab Mitte Juli erwerben und manchmal bilden sich lange Schlangen davor.

„A mí me toca el gordo“

Der Hauptgewinn beträgt in der Regel 4 Millionen €, hat man also ein Zehntellos gekauft (un décimo) bekommt man 400 000 €! Es gewinnen alle 170 billetes der gezogenen Losnummern. Die Gesamtgewinnsumme z. B. des Gordo macht also 680 Mio. Euro aus. Neben den gezogenen Nummern gewinnen aber auch noch andere nicht gezogene Losnummern.

Es gibt z.B. viele kleinere Preise um die 1000€, die Pedrea (Steinschlag), davon hagelt es nur so bei der Ziehung.

Hier ein schönes Video über die Weihnachtslotterie!

El Pericón

El pericón – großer Fächer/ Fächer zum Tanzen.

Im 16. Jahrhundert fand der Fächer – el abanico – seinen Weg von Asien nach Spanien durch den Handel mit dem fernen Osten. Nachdem die Fächer dort sehr beliebt waren, wurde sogar damit begonnen, sie auch in Spanien herzustellen und nicht nur zu importieren.

Schließlich wurde der Fächerhersteller als eigene Berufsart anerkannt und der Trend verbreitete sich auch im einfachen Volk – zuvor waren Fächer nur von Adeligen verwendet und auch nur für sie leistbar, da bei den ersten Fächern die Materialen, wie zum Beispiel Elfenbein, sehr teuer waren.

Kein Wunder, dass die Flamencos dieses attraktive Requisit für sich entdeckten. Den großen Fächer zum Tanzen nennt man el pericón,

ca. 30 cm lang, in guter Qualität doppelt gespannt, die Holz”rippen” oft schön verziert und lackiert.

Viele palos werden mit Fächer getanzt, im Grunde bieten sich alle heiteren Stile wie z.B. Guajiras oder Alegrías an.

Die Handhabung erfordert ein wenig Geschick und Übung.

In den letzten Jahren hat sich im Flamencotanz auch der kleine Fächer etabliert, wie man z. B. bei Concha Jareño wunderbar sehen kann.

Herzlich Willkommen

Hallo! – ¡ Hola !

Liebe Schüler*innen und liebe Flamencobegeisterte,

es gibt einen Lichtblick!

Wir dürfen ab dem 04.06. 21 wieder unsere Pforten für Euch öffnen:

Es besteht eine Testpflicht, die für Genesene und vollständig Geimpfte entfällt. Wir bitten um Anmeldung, da es eine begrenzte Teilnehmerzahl pro Kurs gibt. AHA-Regeln gelten weiterhin.

Wir streamen die meisten Kurse über Zoom: bei Interesse sende ich gerne die Meeting- Einladung zu, bitte eine kurze E-Mail.

Den Stundenplan könnt Ihr unter ‘Unterricht’ anschauen.

Liebe Grüße

La Antonia

El Moño

el moño: der Haardutt, Knoten

recogerse el pelo en un moño (Dutt auch: el recogido): die Haare zu einem Dutt hochstecken

Eine schöne Flamencotänzerin mit einer strengen Frisur- wer kennt nicht dieses Bild?

Bailarinas haben immer diese strenge Frisur, bei den bailaoras sieht man auch schon mal trensas (Zöpfe), una coleta (Pferdeschwanz), oder die Haare mit peines, mit Kämmen zurückgesteckt, sonst offen.

Zu einer traje de flamenca, die man zur Feria De Abril trägt, gehört ein toller Dutt! Sieht auch super zur traje campera aus: Langer Wollrock, kurze Jacke inkl. sombrero cordobés.

Es ist gar nicht so einfach, so einen Nackenknoten hinzukriegen. Dazu braucht man ein Haarnetz, eine Haarnadel (una horquilla de moño) und einen Kamm (un peine)

Hier eine kleine Anleitung der tollen Tänzerin Sara Martín aus Madrid. Viel Spaß!

El Pellizco

el pellizco [peˈʎiθko] : Zwicken, Kneifen, aber auch Prise, Biss, Happen

Laut dem Diccionario Flamenco von José Blas Vegas und Manuel Ríos Ruiz (1988) ist der pellizco eine Erschütterung im Geiste, die demjenigen widerfahren kann, der bestimmte cantes oder bailes erlebt oder präsentiert.

Viele vergleichen pellizco auch mit dem berühmten duende. Die Magie des Augenblicks. Spirituell.

Andere, meist Künstler die selbst auf der Bühne waren oder sind, sprechen von dem Salz in der Suppe, das gewisse Etwas, das nicht fehlen darf, wenn man Flamenco singt, tanzt oder spielt. Der Funke, der überspringen muss!

Kurz: la inspiración, el corazón, la transmisión.

Ein technisch nicht so guter Tänzer z. B. vermag die Zuschauer zu verzaubern, während ein anderer brillante zapateados ohne Inspiration hinschnetzelt. Aber dem Umkehrschluss, dass fast allen modernen Top-Flamencokünstlern die Fähigkeit für pellizcos fehlt, wie es einige Puristen meinen, kann ich nicht beipflichten.

So ist es nicht ganz einfach, diesen Begriff zu definieren.

Ein Künstler konnte ohne Zweifel diese Erschütterungen, diesen Zauber hervorrufen:

Antonio Montoya El Farruco

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